Gastronomieroboter
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Allgemein
Gastronomieroboter sind Serviceroboter, die in Bars, Clubs, Cafés und Restaurants sowie in bestimmten Arealen von Bahnhöfen, Flughäfen und Shopping Malls u.a. bei der Zubereitung, beim Servieren und beim Transport von Getränken und Speisen eingesetzt werden und die Servicekräfte unterstützen oder verdrängen. Manche von ihnen sind soziale Roboter oder haben zumindest soziale Merkmale bzw. Fähigkeiten. Die Gastronomie ist ein komplexer Bereich mit unterschiedlichen Aufgaben und Anforderungen. In einer Einrichtung gibt es oft eine Küche, eine Bar mit einer Theke und Barhockern und ein Areal auf einer Ebene oder auf mehreren Ebenen mit Tischen und Stühlen, wobei ein Buffet integriert sein kann. Büro, Mitarbeiterraum und Empfangsbereich stehen dem Personal zur Verfügung bzw. dienen dem Erstkontakt mit dem Kunden. Entsprechend treten ganz unterschiedliche Typen von Robotern auf.
Typen
Bei Barrobotern handelt es sich i.d.R. um Cobots, die in einem Kiosk oder hinter der Theke untergebracht sind. Sie bereiten (zusammen mit Vollautomaten, selten Kolbenmaschinen) Kaffee (Baristaroboter) oder (zusammen mit Schankanlagen) Cocktails (Cocktailroboter) zu. Transport- und Servierroboter fahren zwischen Buffet und Küche hin und her, beladen mit leeren und vollen Tellern und Gefäßen, oder bedienen Gäste und helfen den Kellnern und Kellnerinnen beim Hinbringen von Speisen und Getränken und Abräumen von Geschirr von den Tischen. In der Küche assistieren Roboter beim Kochen und Backen oder fertigen automatisch Teige, Soßen und Suppen an. Hier dominieren wiederum Roboterarme. Dass Roboter Gäste empfangen, kennt man vor allem aus Hotels. Sicherlich werden mehr und mehr Gaststätten von der Möglichkeit Gebrauch machen, vor allem solche, in denen man zum Tisch geführt wird. Ferner verbreiten sich Reinigungsroboter, um die Böden und andere Flächen zu säubern, und Sicherheitsroboter, um die Außen- und Innenbereiche zu kontrollieren.
Beispiele
Beispiele für Barroboter sind der zweiarmige Toni und der einarmige Toni Compatto von Makr Shakr, die in einem offenen Bereich verschiedene Cocktails kredenzen. In einem Kiosk untergebracht sind der Baristaroboter Ella von Crown Digital und der RoboBarista von Swiss Smyze, der sein Talent nicht nur bei Kaffee, sondern auch bei anderen Getränken zeigt. F&P Robotics verwendet seinen Roboterarm für seinen Barney, der als Cocktailroboter (Barney Bar) oder Baristaroboter (Barney Barista) auftritt und frei hinter dem Tresen tätig ist. Beispiele für Transport- und Servierroboter sind BellaBot von Pudo Robotics, mit Katzengesicht auf dem Display und Katzenohren aus Plastik, Plato von der United Robotics Group, mit einer Kellnerfliege unter dem Display, und Lucki von OrionStar. Zudem existieren humanoide Modelle. In der Küche sind unterschiedliche Maschinen zugange, etwa Moley mit seinen zwei Armen und zwei Händen mit fünf Fingern. Im Empfang finden sich u.a. soziale Roboter wie Pepper oder Figuren, die Dinosauriern ähneln.
Kritik und Ausblick
Gastronomieroboter können Personal entlasten und Kundschaft anlocken und erfreuen. Zugleich sind zahlreiche Herausforderungen vorhanden. Der Gast, der eigentlich soziale Nähe sucht, etwa zum Barkeeper und zur Bedienung, wird mit einer einseitigen Beziehung abgespeist bzw. gibt sich mit dieser zufrieden. Wenn der Gastronomieroboter eine Kamera hat, wenn er Gesichtserkennung und damit verbunden Emotionserkennung durchführt, besteht die Gefahr, dass persönliche Daten verarbeitet und weitergegeben werden. Dies ist Thema der Informationsethik. Barroboter, Transportroboter, Servierroboter und Empfangsroboter können Mitarbeiter ganz oder teilweise ersetzen. Zudem können sie einem Aufgaben wegnehmen, die man mit großer Freude und in hoher Qualität verrichtet hat, etwa das Zubereiten von Kaffee oder das Bedienen von Gästen. Dies ist Thema der Wirtschaftsethik und speziell der Unternehmensethik. Nicht zuletzt ergeben sich Fragen von Haftung und Verantwortung. Bei einem Kiosk können kaum Unfälle passieren, in die Anwesende involviert sind. Bei Robotern und Roboterarmen, die sich frei im Raum der Einrichtung bzw. im Raum hinter der Theke bewegen, ist dies dagegen möglich. Zudem können Barroboter theoretisch fehlerhafte oder schädliche Mischungen herstellen. Hier sind Wirtschaftsethik und Rechtsethik gefragt.