Mensch-Roboter-Kollaboration
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Allgemein
Der Begriff der Mensch-Roboter-Kollaboration (MRK), engl. "human-robot collaboration", steht sowohl für die Disziplin als auch den Gegenstand, ähnlich wie die "Mensch-Computer-Interaktion", die "Mensch-Maschine-Kommunikation" oder die "Mensch-Roboter-Interaktion". Die Disziplin entwickelt und erforscht Mensch-Roboter-Konstellationen der besonderen Art. Diese sind vor allem durch die Nähe und die Form der Zusammenarbeit zwischen Mensch und Roboter gekennzeichnet. Die Soziale Robotik kann Beiträge zur MRK leisten.
Kooperation und Kollaboration
Kollaboration ist nach dem üblichen Verständnis mehr als Kooperation. Man arbeitet in ihrem Fall nicht nur mit einem gemeinsamen Ziel, sondern auch Hand in Hand an einer gemeinsamen Aufgabe. Üblicherweise findet sie statt zwischen zwei, drei oder mehr Menschen. Wenn sie Roboter und Mensch vereint, spricht man eben von Mensch-Roboter-Kollaboration. Es sind mehr als Tandems möglich, und zwar Teams unterschiedlicher Zusammensetzung, etwa mit einem Menschen und zwei Robotern oder zwei Menschen und einem Roboter.
Vertreter
Typische Vertreter in der MRK sind Cobots, wie man sie aus Industrie und Logistik kennt und die man auch Kooperations- und Kollaborationsroboter nennt. Zu den Herstellern gehören ABB, Kuka, Rethink Robotics und Neura Robotics. Weitere Roboter erfüllen die Kriterien, z.B. bestimmte Serviceroboter wie Pflegeroboter oder Sexroboter. Pflegeroboter wiederum können auf der Basis von Cobots entstehen. Selbst Kampfroboter mögen Komponenten der Mensch-Roboter-Kollaboration sein. Diese ist also offensichtlich nicht auf einen Robotertyp beschränkt.
Merkmale
Die Roboter in der MRK haben meist physische Merkmale, die sie mit Menschen teilen, etwa einen Arm oder zwei Arme (wie YuMi von ABB). Manchmal haben sie einen Körper oder einen Kopf. Zudem weisen sie ähnliche Eigenschaften in Bezug auf Interaktion und Kommunikation (mithin Intelligenz) auf, in manchen Anwendungsbereichen gar natürlichsprachliche Fähigkeiten. Nicht zuletzt wachsen Mensch und Maschine zu einem soziotechnischen System zusammen, wodurch sich wiederum eine Zuständigkeit der Wirtschaftsinformatik ergibt.
Kritik und Ausblick
Die MRK wandert von Produktion und Logistik in den Alltag, in Beratung, Begleitung, Betreuung, Pflege und Therapie. Es handelt sich teilweise um ein Übergangsstadium, das in die Kollaboration von Maschinen mündet, teilweise um die Startpunkte einer engen Beziehung zwischen Mensch und Maschine. Diese kann uns guttun, sie kann uns aber auch abhängig machen. Es gilt in der weiteren Beschäftigung mit dem Thema, die einzelnen Einsatzgebiete kritisch zu überprüfen, nicht zuletzt aus der Perspektive von Informationsethik und Roboterethik, und es müssen – z.B. im Kontext der Wirtschaftsethik – die Betroffenen gefragt werden, ob Arbeit, Pflege und Betreuung dieser Art in ihrem Sinne sind.