Sentiment Dynamics
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modelltheoretische Darstellung des auf J. M. Keynes (1936) zurückgehenden Konzepts der Animal Spirits, d.h. des häufigen Wechselns von optimistischen zu pessimistischen Stimmungen (sentiments), wodurch Konjunkturschwankungen erzeugt werden können. Dazu wird im neukeynesianischen Grundmodell (Neukeynesianische Makroökonomik, dynamisches Grundmodell) von rationalen zu begrenzt-rationalen Erwartungen übergegangen (Neukeynesianisches Grundmodell mit begrenzter Rationalität) und die Möglichkeit des Wechselns der gewählten Erwartungsheuristik unter Zugrundelegung der Discrete-Choice-Theory zugelassen. Optimistische (pessimistische) Erwartungen liegen dann vor, wenn für die Folgeperiode mit einer positiven (negativen) Outputlücke bzw. positiven (negativen) Inflationslücke gerechnet wird. Durch den Wechsel der Erwartungsheuristik, der maßgeblich durch die Attraktivität und den vergangenen Prognosefehler bestimmt wird, kommt es auch zu starken Schwankungen der Anteile aus der Gesamtheit aller Agenten, die optimistische bzw. pessimistische Erwartungen haben. Dadurch erhöht sich die Volatilität des Systems und werden positive (negative) Entwicklungen in der Output- bzw. Inflationslücke weiter verstärkt. Sentiment Dynamics sind eng verknüpft mit Switching Dynamics, die im neukeynesianischen Grundmodell aus dem Wechsel der gewählten begrenzt-rationalen Erwartungshypothese resultieren, und können mit diesem Konzept sogar zusammenfallen, wenn begrenzt-rationale Erwartungen nur in Form von stationären Erwartungen, bei denen entweder ein ganz bestimmter positiver oder negativer Wert der Outputlücke bzw. Inflationsrate für die Folgeperiode erwartet wird, auftreten.
Vgl. zugehöriger Schwerpunktbeitrag Neukeynesianische Makroökonomik.