App-Economy
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Trendbegriff für sämtliche Bestandteile des ökonomischen Umfelds um Softwareanwendungen für mobile Endgeräte und Dienste. Produkte der App-Economy werden typischerweise als Apps oder Widgets bezeichnet und können durch folgende Eigenschaften charakterisiert werden:
- Einfache Bedienung und flache Lernkurve
- Begrenzte Funktionalität und geringe Funktionstiefe
- Kurzer Lebenszyklus
- Vorwiegend an Konsumenten gerichtet
- Überwiegend niedrigpreisig.
Die Verbreitung von Apps erfolgt über soziale Netzwerke im Internet, virtuelle Marktplätze, virale Kampagnen oder Tauschmechanismen einzelner Internet- und Softwareplattformen. Typische Marktplätze der App-Economy sind die sog. App-Stores mobiler Technologieanbieter oder etablierter Onlinecommunities, teilweise mit direkt angeschlossenem Micropayment (Electronic Payment), auf denen die kleinen Anwendungen direkt über das Internet bezahlt und auf die Endgeräte bzw. Plattformen geladen werden können. Die Anbieter agieren im Marktumfeld als Intermediär zwischen Anwendungsentwicklern und -konsumenten und stellen ähnlich wie Produzenten von Betriebssystemen lediglich Basisfunktionalitäten zur Verfügung (z.B. Nachrichtendienste, E-Mailversand oder Kalenderverwaltung). Durch niedrige Markteintrittsbarrieren, kurze Entwicklungszeiten, durch ausgereifte Softwareentwicklungsumgebungen und das breite, unerschlossene Anwendungsspektrum ist die Produktion neuer Apps auch für freie Entwickler oder kleinere Softwarestudios attraktiv geworden, wodurch in kurzer Zeit eine hohe Zahl verfügbarer Apps mit außergewöhnlich vielfältigen Anwendungsfeldern bereitgestellt werden können.
Die Entstehung der App Economy wird von Experten im konkreten Zusammenhang mit dem Erfolg der Produktpalette des Marktführers Apple, der nahezu gleichzeitigen Öffnung der Social Media Plattform Facebook (Soziale Medien) für Anwendungen externer Anbieter und der damit zusammenhängenden medialen Aufmerksamkeit gesehen.
In einem Zeitraum von nur zwei Jahren ist mit der App-Economy ein ökonomisches Umfeld entstanden, dessen Volumen für das Jahr 2012 auf insgesamt vier Mrd. US Dollar geschätzt wird. Als größter Markt gelten derzeit die USA, wo auch bereits weitere etablierte Unternehmen wie Google und Blackberry mit App-fähigen Geräten erfolgreich in den Markt eingetreten sind. Die Auswirkungen der Verbreitung digitaler Inhalte und deren Verknüpfung mit mobilen Diensten, sozialen Netzwerken und weiteren Informationssystemen sind derzeit für die klassische Medienbranche noch nicht absehbar.