Direkt zum Inhalt

Gig Economy

Definition: Was ist "Gig Economy"?

Mit Gig Economy wird ein Teil des informellen Arbeitsmarktes bezeichnet, bei dem zeitlich befristete Aufträge flexibel und kurzfristig an Arbeitssuchende, Freelancer oder geringfügig Beschäftigte vergeben werden.

GEPRÜFTES WISSEN
Über 200 Experten aus Wissenschaft und Praxis.
Mehr als 25.000 Stichwörter kostenlos Online.
Das Original: Gabler Wirtschaftslexikon

zuletzt besuchte Definitionen...

    Ausführliche Definition im Online-Lexikon

    Inhaltsverzeichnis

    1. Begriff
    2. Herkunft des Begriffes
    3. Merkmale
    4. Kritische Diskussion

    Begriff

    Mit Gig Economy wird ein Teil des informellen Arbeitsmarktes bezeichnet, bei dem zeitlich befristete Aufträge flexibel und kurzfristig an Arbeitssuchende, Freelancer oder geringfügig Beschäftigte vergeben werden. Eine Onlineplattform dient als Mittler zwischen Auftraggeber und Auftragnehmer. Diese definiert Standards und Teilnahmebedingungen und berechnet für die erfolgreiche Vermittlung von Angebot und Nachfrage eine Provision.

    Herkunft des Begriffes

    In der Musikbranche kennzeichnet der Begriff ,,Gig“ den Einzelauftritt eines Künstlers oder einer Band ohne ein schon vertraglich vereinbartes Folgeengagement mit dem Veranstalter. In Analogie dazu steht Gig Economy für die Vermittlung und Erfüllung von Einzelaufträgen ohne eine über den Einzelauftrag hinausgehende Garantie für Folgeaufträge. Der Begriff etablierte sich mit der Marktdurchdringung von Onlineplattformen für Essenslieferdienste wie Deliveroo oder Lieferando und für Fahrdienstvermittlungen wie Uber oder Lyft. Dort sind Arbeitskräfte in der Regel nicht festangestellt, sie beziehen kein festes Einkommen, sondern werden pro Auftrag (Gig) vergütet. Mittlerweile findet sich ein breites Einsatzspektrum mit Plattformen für die Vermittlung von Haushaltshilfen, Reinigungs- und Handwerkerdiensten, Möbelmontage, Gartenarbeit, Design, Textverarbeitung und Übersetzungsdiensten.

    Merkmale

    Die Gig Economy bedient das Angebot und die Nachfrage nach flexiblen Beschäftigungsverhältnissen mit einem geringen Grad an Bindung. Auftraggeber variabilisieren ihre Personalkosten und sparen Sozialbeiträge, die bei Festanstellungen aus Abgaben für Kranken-, Arbeitslosen- und Rentenversicherung bestehen würden. Gig Worker haben keinen Anspruch auf bezahlten Urlaub und Lohnfortzahlungen im Krankheitsfall. Sie sind für die Erfüllung des Auftrags alleinverantwortlich und werden auch als Solo-Selbstständige bezeichnet, da sie keine Mitarbeiter beschäftigen. Neben ihrer Arbeitskraft stellen sie eigene Ressourcen wie Fahrzeuge, Fahrräder, Werkzeuge, Mobiltelefon und PC zur Verfügung.

    Kritische Diskussion

    Die Gig-Economy-Plattformen sehen sich lediglich als Auftragsvermittler und nicht als Arbeitgeber. Es entstehen jedoch immer mehr Arbeitsverhältnisse, bei denen sich eine abhängige, weisungsgebundene Beschäftigung nicht mehr eindeutig von einer selbstständigen und eigenorganisierten Auftragsarbeit abgrenzt. Dies ist insbesondere dann der Fall, wenn Gig Worker wie beispielsweise Fahrradkuriere nahezu ausschließlich für nur eine Vermittlungsplattform arbeiten, von dieser als Haupterwerbsquelle wirtschaftlich abhängig sind und in ihrer Tätigkeit überwacht, kontrolliert und sanktioniert werden.

    Mit Ihrer Auswahl die Relevanz der Werbung verbessern und dadurch dieses kostenfreie Angebot refinanzieren: Weitere Informationen

    Mindmap "Gig Economy"

    Hilfe zu diesem Feature
    Mindmap Gig Economy Quelle: https://wirtschaftslexikon.gabler.de/definition/gig-economy-122673 node122673 Gig Economy node34718 Einkommen node122673->node34718 node39103 Nachfrage node122673->node39103 node122425 Ressourcen node122673->node122425 node28241 Arbeitsmarkt node122673->node28241 node42278 Provision node122673->node42278 node44990 Personalbeschaffung node44990->node28241 node33833 Einkünfte node49034 Volkseinkommen node34985 Gerechtigkeit node34985->node34718 node34718->node33833 node34718->node49034 node38117 Marktanalyse node38117->node39103 node100063 Prostitution node100063->node39103 node40513 Markt node40513->node39103 node27801 Arbeitslosigkeit node38052 Keynesianismus node31465 Arbeit node31465->node28241 node54032 Industrie 4.0 node122425->node54032 node28662 Dienstleistungen node122425->node28662 node54080 Wirtschaft node122425->node54080 node54195 Digitalisierung node122425->node54195 node28241->node27801 node28241->node38052 node122191 Medienkompetenz node122191->node42278 node36101 Handelsvertreter node53556 Crowdfunding node53556->node42278 node31379 Arbeitsentgelt node31379->node42278 node42278->node36101 node54080->node39103 node41170 Leistungsgerechtigkeit node41170->node34718
    Mindmap Gig Economy Quelle: https://wirtschaftslexikon.gabler.de/definition/gig-economy-122673 node122673 Gig Economy node122425 Ressourcen node122673->node122425 node42278 Provision node122673->node42278 node28241 Arbeitsmarkt node122673->node28241 node39103 Nachfrage node122673->node39103 node34718 Einkommen node122673->node34718

    News SpringerProfessional.de

    Literaturhinweise SpringerProfessional.de

    Bücher auf springer.com

    Sachgebiete