Re-Commerce
Übersicht
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Inhaltsverzeichnis
- Begriff
- Merkmale
- Unterscheidung von anderen, ähnlichen Begriffen
- Ertragsmodell
- Vorteile und Nachteile des Re-Commerce
Begriff
Re-Commerce (alternative Schreibweise: Recommerce) kennzeichnet ein C2B (Consumer-to-Business)-Geschäftsmodell im Online-Handel mit Second-Hand-Artikeln, bei welchem ein gewerblicher Händler Gebrauchtware von Endverbrauchern ankauft und diese auf seiner eigenen Internet-Plattform oder auch auf anderen Handelsportalen und Online-Marktplätzen wie Amazon oder eBay mit einem Gewinnaufschlag wieder verkauft.
Merkmale
Der Ankaufsprozess der Gebrauchtware gestaltet sich sehr einfach und unkompliziert, indem bei Büchern die ISBN, bei Artikeln die EAN in das Eingabefeld eingetragen und der Artikel identifiziert wird. Die Preisbildung für den Ankauf folgt einem ausgefeilten Algorithmus, der basierend auf Erfahrungswerten sowie dem Abgleich von Angebot und Nachfrage in Sekundenschnelle unmittelbar nach Eingabe der Produktkennzeichnung und Produktbeschaffenheit einen Ankaufspreis als Festpreisgebot errechnet. Nach der Wareneinlieferung werden die angekauften Produkte auf ihren Ge- und Verbrauchszustand sowie ihre Funktionsfähigkeit überprüft. Sollte der Gebrauchtzustand nicht mit der Selbsteinschätzung des Anbieters übereinstimmen, so kommt es seitens des Händlers zu einem modifizierten Ankaufspreisgebotes. Lehnt der Einlieferer die Reduzierung des Ankaufspreises ab, so wird die eingelieferte Ware an ihn zurückgeschickt.
Ebenso wie beim Onlinekauf von Neuware gilt im Re-Commerce für Second-Hand-Artikel das Widerrufsrecht des Fernabsatzes, welches im Online-Handel eine Rückgabemöglichkeit von mindestens 14 Tagen festschreibt. Mit der gesetzlich garantierten Widerrufsfrist reduziert sich für den Käufer von Gebrauchtware das Risiko eines Fehlkaufs.
Unterscheidung von anderen, ähnlichen Begriffen
Der Second-Hand-Online-Handel hat seinen Ursprung in Onlineauktionsplattformen wie eBay. Anders als bei Onlineauktionen und Online-Privatanzeigenportalen findet im Re-Commerce kein Direktgeschäft zwischen Endverbrauchern (C2C = Consumer-to-Consumer), sondern zwischen Endverbrauchern und einem gewerblichen Händler (C2B = Consumer-to-Business) statt. Der Ankaufs- und Verkaufspreis basiert im Re-Commerce nicht auf direkten Preisverhandlungen zwischen Anbieter und Nachfrager, sondern wird vom Händler als Festpreis verbindlich vorgegeben.
Ertragsmodell
Sortimente von Re-Commerce-Anbietern umfassen im Schwerpunkt die Warenkategorien Medien/Unterhaltungselektronik sowie Mode. Gehandelt wird mit Produkten wie Bücher, CDs, Filme (DVDs), Smartphones, Tablets, Laptops, Digitalkameras, Computerspiele und Bekleidung.
Die Vermarktung im Re-Commerce ist auf die zügige und gewinnbringende Veräußerung der angekauften Gebrauchtware ausgerichtet. Die Zwischenlagerung der angekauften Produkte bindet Kapital in Form von Prozess-, Personal- und Lagerkosten. Eine hohe Lagerumschlagsgeschwindigkeit ist daher ein wesentlicher Erfolgsfaktor. Die Attraktivität der Marge basiert auf einem möglichst niedrigen Ankaufspreis und der Kalkulation eines die Nachfrage optimal bedienenden Verkaufspreises. Eine Wertsteigerung insbesondere gebrauchter Elektronikartikel wie bspw. Smartphones, Laptops und Tablets basiert auf einer Aufbesserung/Aufbereitung (Refurbishing) der Ware und je nach Artikel einer Gewährleistung und Garantie auf den gebrauchten Gegenstand.
Risiken bestehen in der Fehleinschätzung der Nachfrage, beispielsweise nach Gebrauchtversionen von schnelllebigen Consumer-Electronics-Produkten wie Smartphones und Tablets. In allen angebotenen Produktkategorien gilt es, über einen Algorithmus die Verkaufswahrscheinlichkeit einzelner Produkte valide zu prognostizieren, sonst droht ein überfülltes Lager, welches mit seiner hohen Kapitalbindung die Profitabilität des Re-Commerce-Anbieters belastet.
Vorteile und Nachteile des Re-Commerce
Der Second-Hand-Handel profitiert von Nachfragern, denen beim Warenkauf ein günstiger Preis wichtiger ist als der Status eines Produktes als bisher ungenutzte Neuware. Der Second-Hand-Handel bedient bei den Nachfragern den Zeitgeist einer nachhaltigeren Mehrfachnutzung von Produkten und sorgt durch die Verlängerung des Lebenszyklus eines Produktes für eine umweltbewusste Reduzierung des Ressourcenverbrauchs. Der Vorteil für Anbieter liegt in der einfachen, schnellen und unkomplizierten Alternative der Veräußerung auch einer großen Menge ausgemisteter Gegenstände wie Bücher, CDs und DVDs anstelle des aufwändigen Einzelverkaufs über Anzeigen, Auktionen, Flohmärkte oder der umweltbelastenden Entsorgung der nicht mehr benötigten Artikel. Den Vorteilen der Convenience und Zeitersparnis steht der Nachteil von gegebenenfalls niedrigeren Verkaufserlösen als beim Direktverkauf über Flohmärkte und Onlineauktionen gegenüber.
Literaturhinweise SpringerProfessional.de
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