Transportroboter
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Allgemein
Transportroboter befördern Gegenstände aller Art, wie Pakete, Einkäufe und Laborproben, von einem Akteur (oft der Anbieter oder Vermittler) zum anderen (oft der Kunde) oder begleiten und entlasten Fußgänger und Fahrradfahrer. Sie sind autonom oder teilautonom oder werden von Menschen oder weiteren Maschinen von Ort zu Ort navigiert. Sie haben ein Fassungsvermögen von 5 bis 20 Litern. Je nach Zusammenhang werden sie auch als Lieferroboter oder als Paketroboter bezeichnet. Man kann Transportroboter zu den Servicerobotern zählen. Allerdings ist es ebenso möglich, sie als Industrieroboter zu sehen, wenn sie in der Fabrik tätig sind, unterwegs mit Komponenten auf vorbestimmten Spuren.
Serviceroboter
Serviceroboter sind für Dienstleistungen und Hilfestellungen aller Art zuständig, sie bringen und holen Gegenstände, überwachen die Umgebung ihrer Besitzer oder das Befinden von Patienten und halten ihr Umfeld im gewünschten Zustand. Wenn sie mit Sensoren ausgestattet sind, wenn sie über künstliche Intelligenz und Erinnerungsvermögen verfügen, werden sie nach und nach zu allwissenden Begleitern. Sie wissen, was ihr Eigentümer oder Gegenüber tut und sagt oder was die Passanten in der Umgebung umtreibt, und melden es womöglich an ihre Betreiber oder an Geräte und Computer aller Art. Einige Serviceroboter sind als soziale Roboter gestaltet. Dies trifft sogar für manche Transportroboter zu, die z.B. auf einem integrierten Display animierte Augen zeigen.
Beispiele und Anwendungen
Über Jahre erprobt wurden kleine Transportroboter, die für den Außeneinsatz vorgesehen waren, etwa für die Paketzustellung. Sie erwiesen sich als heikel in Städten, in denen bereits durch Fußgänger und Fahrradfahrer sowie Autos und Busse eine hohe Komplexität und eine gewisse Stolper- und Kollisionstendenz vorhanden sind, und mussten streckenweise manuell gesteuert werden. Alternativ oder zusätzlich können Transportdrohnen verwendet werden. In Räumen und Gebäuden werden teils größere Modelle eingesetzt, bei denen weniger eine Stolper-, sondern mehr eine Kollisionsgefahr besteht. Manche generieren beim erstmaligen Befahren der Räume und Gänge ein 3D-Modell, das von Anwendern einfach modifiziert und konkretisiert werden kann. So kann man Punkt-zu-Punkt-Verbindungen vorgeben. Solche Transportroboter eignen sich u.a. für Dienste in Pflegeheimen, Krankenhäusern und Hotels.
Kritik und Ausblick
Durch Serviceroboter wie Transportroboter, die sich unter die Menschen mischen, mit ihnen die Wege, Zonen und Plätze teilen, entstehen Herausforderungen in Bezug auf unser leibliches Wohl, unsere körperliche Unversehrtheit und unser Weiterleben, womit moralische und soziale Aspekte angesprochen sind. Sie machen uns unseren Lebensraum streitig, können Stolperfallen und Hindernisse darstellen und benötigen teilweise die gleichen Ressourcen wie wir. Sie vermögen uns zu unterstützen und zu ersetzen. Und sie können uns ausspionieren und überwachen. Im vorletzten Problemkreis ist die Wirtschaftsethik einzubeziehen. Eine Frage ist, ob aus dem Umstand, dass Serviceroboter unsere Tätigkeiten übernehmen, nicht nur Risiken resultieren, wie drohende Arbeitslosigkeit, sondern auch Chancen, etwa indem der Betroffene den übermächtigen Brotberuf relativiert und sich an einer andersgelagerten Sinnstiftung probiert. Beim letzten Konfliktbereich ist es naheliegend, die Perspektive der Informationsethik einzunehmen und von ihren Begriffen und Konzepten aus zu denken. Informationelle Autonomie ist die Möglichkeit, selbst auf Informationen zuzugreifen und Daten zur eigenen Person einzusehen und gegebenenfalls anzupassen. Insgesamt ist zu erwarten, dass Transportroboter ebenso wie Pflegeroboter und Sicherheitsroboter sowie Desinfektionsroboter eine wichtige Rolle bei Krisen und Katastrophen spielen werden, wo Menschen eingeschränkt handlungs- und leistungsfähig sind. Hier könnten die Chancen die Risiken überwiegen, wobei jederzeit Persönlichkeits- und Menschenrechte einzuhalten sind.