Rohstoffkartell
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1. Begriff: Internationales Kartell, in dem sich Rohstoffanbieter zusammenschließen, um durch koordinierte Angebotspolitik Preissenkungen zu verhindern bzw. Preissteigerungen zu bewirken. Rohstoffkartelle wurden v.a. nach dem anfänglichen Erfolg der OPEC im Hinblick auf eine Exporterlössteigerung der Entwicklungsländer diskutiert. Die Erfolgsaussichten von Rohstoffkartellen sind wegen der erforderlichen Voraussetzungen gering.
2. Die Voraussetzungen für eine erfolgreiche Funktion erstrecken sich auf verschiedenen Ebenen.
Beispiele:
(1) Der betreffende Rohstoff muss bestimmte Eigenschaften erfüllen, wie Homogenität und Lagerfähigkeit.
(2) Es müssen kartellbegünstigende Angebotsbedingungen vorliegen, wie hoher Anteil der betreffenden Rohstoffländer am Weltexport und -vorkommen (hoher Monopolisierungsgrad), niedrige Preiselastizität des Angebots von Nichtkartellmitgliedern, relativ geringe Zahl der sich zum Kartell zusammenschließenden Länder (Informations- und Marktregulierungskosten müssen niedriger sein als die Erlössteigerung) und relativ hohe Konvergenz der wirtschafts- bzw. allgemeinpolitischen Ziele der Mitglieder.
(3) Ferner muss die Preiselastizität der Nachfrage nach dem betreffenden Rohstoff niedrig, bzw. die Möglichkeit, diesen zu substituieren oder durch technischen Fortschritt seinen Einsatz zu rationalisieren, relativ gering sein.