Lean Production
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1. Begriff: Lean Production ist der sparsame und zeiteffiziente Einsatz der Produktionsfaktoren Betriebsmittel, Personal, Werkstoffe, Planung und Organisation bei allen Unternehmensaktivitäten.
2. Die Ziele der Lean Production beziehen sich auf die Optimierung der Produktivität der Produktionsfaktoren und der Qualität der Produkte sowie die Flexibilität des Produktionsapparates.
(1) Die Produktivität kann verbessert werden, wenn es gelingt, bei gleicher Ausbringungsmenge (Output) den Einsatz einzelner oder aller Produktionsfaktoren zu senken, z.B. durch Abbau von überflüssigen Lagerbeständen, Abbau nicht ausgelasteter Kapazitäten inkl. Personal, Streichung von Hierarchieebenen, Verkürzung der Durchlaufzeiten der Produkte durch das Just-in-Time-Prinzip, die flexible Arbeitszeit oder Business Process Reengineering.
(2) Die Produktqualität kann durch die Verbesserung des Produktionsprozesses erhöht werden, z.B. durch ständige Qualitätskontrollen, sofortige Nachbearbeitung defekter Produkte oder Produktteile, Vermeidung von Ausschuss in Produktion und Beschaffung, enge Zusammenarbeit mit den Zulieferfirmen, auch bei der Produktentwicklung.
(3) Flexibilität bedeutet die Fähigkeit, ein breites Spektrum von Produktmengen oder Produktvarianten kostengünstig und zeiteffizient herstellen zu können. Dieses Ziel kann v.a. durch flexible Arbeitszeit und damit Nutzung temporärer Kapazitäten und durch die Einführung flexibler Produktionssysteme oder der Jobrotation erreicht werden.
3. Grenzen:
(1) Das Modell der Lean Production minimiert die Kapazitäts- und Personalkosten für ein bestimmtes Auftragsniveau. Es vernachlässigt daher in seiner ursprünglichen Form die absatzpolitische Seite und konzentriert sich zu sehr auf Kostenentlastungen.
(2) Die Minimierung des Personal- und Kapazitätsbestandes sowie der weit gehende Abbau der Lagerbestände können dazu führen, dass das Unternehmen keinerlei Reserven für unvorhersehbare Störungen in Produktion, Distribution und Beschaffungslogistik aufweist.
(3) Die Minimierung der Durchlaufzeiten und Lagerbestände erfordert ein rechtzeitiges Anliefern der von außen bezogenen Einzelteile und Materialien nach dem Just-in-Time-Prinzip. Das bedeutet i.d.R., dass von den Zulieferern häufiger kleine Mengen zum Produzenten transportiert werden müssen, was die Auslastung der Speditionsfahrzeuge ungünstig beeinflusst. Die daraus resultierenden unnötigen Emissionen durch den Transport und andere Umweltbeeinträchtigungen werden vom Lean Production-Konzept nicht betrachtet.