Apartheid
Übersicht
zuletzt besuchte Definitionen...
auf rassistischer Ideologie beruhende Politik der räumlichen Separation bzw. Rassentrennung, die u.a. in der Republik Südafrika zwischen 1948 und Anfang der 1990er-Jahre praktiziert wurde und der weißen gegenüber der nicht weißen Bevölkerung die totale soziale, politische und kulturelle Privilegierung gesetzlich garantierte. Die Apartheid hat auf drei räumlichen Maßstabsebenen gewirkt:
(1) Auf Ebene der öffentlichen Einrichtungen (Parks, Theater, Transportmittel etc.) führte die Apartheid durch bevölkerungsgruppenspezifisch strikt getrennte und genau geregelte Zugänge zur starken Einengung und räumlichen Diskriminierung individueller Aktionsräume.
(2) In städtischen Räumen kam die Apartheid in Segregation durch Umsiedlung und Zerstörung alter Stadtgebiete sowie die Errichtung abgegrenzter Wohngebiete (Townships) zum Ausdruck.
(3) Auf nationaler Ebene wurden Sonderzonen (Homelands, Bantustans) errichtet, die sich langfristig zu unabhängigen Staaten entwickeln sollten. Aufgrund des starken außenpolitischen Drucks sowie der wirtschaftlichen Ächtung durch internationale Embargos und Boykotte konnte die Politik der Apartheid in den 1980er-Jahren nicht mehr in vollem Ausmaß umgesetzt werden. Sie endete faktisch mit der Freilassung von N. Mandela (1990) und offiziell mit der Verabschiedung einer neuen Verfassung (1994). Noch heute stellen die Folgen der Apartheid eine schwer zu überwindende Entwicklungshürde dar und kommen in den wirtschaftsräumlichen Strukturen des Landes (Wirtschaftsraum) zum Ausdruck.