intrinsische Dynamik
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Eigenschaft über das zeitliche Verhalten eines dynamischen ökonomischen Systems, dessen Zustandsdarstellung (Zustandsgleichungen) in Matrixform stabile Eigenwerte ri enthält. Liegt dann ein sattelpunktstabiles System vor (Sattelpunktstabilität), enthalten die (konvergenten) Lösungszeitpfade der Zustandsvariablen und der übrigen modellendogenen Variablen Exponentialfunktionen der Form exp(ri t) (bei stetiger Zeitbetrachtung) bzw. rit (bei diskreter Zeitbetrachtungsweise), sodass ihr Verlauf neben einer exogenen auch durch eine endogene (intrinsische) Dynamik beschrieben wird.
Ein bekanntes makroökonomisches Beispiel ist das dynamische Grundmodell der Neukeynesianischen Makroökonomik (Neukeynesianische Makroökonomik, dynamisches Grundmodell), das bei Vorliegen einer hybriden IS- und Phillips-Kurven-Gleichung (hybride Systeme) stabile Eigenwerte enthält, sodass die Impuls-Antwort-Folgen, die sich als Folge temporärer Kostenschocks ergeben, eine intrinsische Dynamik aufweisen, die zu buckelförmigen (nicht-monotonen) Anpassungsprozessen führt. Abweichungen vom Anfangs-Steady-State werden dann auch endogen erzeugt. Ökonomisch wird eine solche endogene Persistenz dadurch erzeugt, dass die privaten Haushalte bei ihren Konsumentscheidungen bzw. die Unternehmen bei ihrer Preissetzung nicht nur vorausschauend, sondern auch zurückblickend sind, was sich mit habit formation (Gewohnheitsverhalten) im Konsum (Euler-Gleichung des Konsums) bzw. Preisindexierung und rule-of-thumb behavior (Daumenregeln bei der Preissetzung) begründen lässt (Phillips-Kurve).
Vgl. zugehöriger Schwerpunktbeitrag Neukeynesianische Makroökonomik.