Direkt zum Inhalt

Niederstwertprinzip

GEPRÜFTES WISSEN
Über 200 Experten aus Wissenschaft und Praxis.
Mehr als 25.000 Stichwörter kostenlos Online.
Das Original: Gabler Wirtschaftslexikon

zuletzt besuchte Definitionen...

    Ausführliche Definition im Online-Lexikon

    Bewertungsprinzip des Handelsrechts (§ 253 HGB), „abgeleitet” aus dem Vorsichtsprinzip und Konkretisierung des Imparitätsprinzips und damit Bestandteil der Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung (GoB) und ordnungsmäßiger Bilanzierung.

    1. Zu unterscheiden: a) Gemildertes Niederstwertprinzip: Bei Vermögensgegenständen des Anlagevermögens sind bei voraussichtlich dauernder Wertminderung außerplanmäßige Abschreibungen vorzunehmen, um diese mit dem niedrigeren Wert anzusetzen, der ihnen am Abschlussstichtag beizulegen ist. Bei Finanzanlagen können außerplanmäßige Abschreibungen auch bei voraussichtlich nicht dauernder Wertminderung vorkommen.

    b) Strenges Niederstwertprinzip: Von drei möglichen Wertansätzen, den Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten, dem Börsen- oder Marktpreis und dem am Abschlussstichtag beizulegenden Wert ist bei den Vermögensgegenständen des Umlaufvermögens stets der niedrigste Wert anzusetzen. Dieser Grundsatz der Aufwandsantizipation gilt analog bei der Bewertung von Verbindlichkeiten und führt hier zu einem Höchstwertprinzip.

    2. Das Niederstwertprinzip gilt grundsätzlich auch steuerrechtlich, sofern nicht die Ermittlung des Teilwerts zu Abweichungen führt.

    3. Zweck des Niederstwertprinzips: Berücksichtigung des Vorsichtsprinzips (Gläubigerschutz) bei der Bewertung.

    4. Die Bewertung nach dem Niederstwertprinzip hat zur Folge, dass im Gegensatz zu nicht realisierten Gewinnen nicht realisierte Verluste ausgewiesen werden.

    Mögliche Folge: Entstehung stiller Rücklagen, wenn bei späterem Wegfall der Abschreibungsgründe keine Zuschreibung vorgenommen wird.

    Mit Ihrer Auswahl die Relevanz der Werbung verbessern und dadurch dieses kostenfreie Angebot refinanzieren: Weitere Informationen

    Mindmap "Niederstwertprinzip"

    Hilfe zu diesem Feature
    Mindmap Niederstwertprinzip Quelle: https://wirtschaftslexikon.gabler.de/definition/niederstwertprinzip-38788 node38788 Niederstwertprinzip node32782 Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ... node38788->node32782 node36395 Imparitätsprinzip node38788->node36395 node28473 Anlagevermögen node38788->node28473 node49278 Umlaufvermögen node38788->node49278 node40705 kalkulatorische Zinsen node40705->node49278 node34982 Eigenkapital node49874 Vermögensgegenstand node49874->node28473 node49874->node49278 node43179 Rückstellung node47669 Vorsichtsprinzip node47669->node38788 node47669->node36395 node29455 beizulegender Wert node29455->node38788 node29455->node36395 node31208 Abschreibung node31208->node38788 node31208->node49278 node33703 Gewinn- und Verlustrechnung ... node31208->node33703 node31266 Buchführung node32782->node31266 node36395->node43179 node28473->node34982 node28473->node31208 node41155 Maßgeblichkeitsprinzip node41155->node32782 node41412 Konzernabschluss node41412->node32782 node27867 Bruttoinlandsprodukt (BIP) node27867->node31208 node43215 sonstige betriebliche Aufwendungen node43215->node31208
    Mindmap Niederstwertprinzip Quelle: https://wirtschaftslexikon.gabler.de/definition/niederstwertprinzip-38788 node38788 Niederstwertprinzip node32782 Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ... node38788->node32782 node36395 Imparitätsprinzip node38788->node36395 node28473 Anlagevermögen node38788->node28473 node49278 Umlaufvermögen node38788->node49278 node31208 Abschreibung node31208->node38788

    News SpringerProfessional.de

    Literaturhinweise SpringerProfessional.de

    Bücher auf springer.com

    Sachgebiete