Cat Bonds
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Begriff
Häufigste bzw. am weitesten verbreitete Form von Insurance Linked Securities zur Verbriefung von Risiken (Securitization) aus i.d.R. Naturkatastrophenexponierungen (z.B. Sturm oder Erdbeben) in der Sachversicherung. Cat Bonds werden auch in anderen Bereichen eingesetzt, wie z.B. in der Lebensversicherung zur Verbriefung von Risiken aus Extremmortalität.
Methodik
Cat Bonds werden von Unternehmen, Erst- oder Rückversicherern (Sponsoren) über eine Zweckgesellschaft emittiert. Das der Transaktion zugrunde liegende Risiko wird auf den Zeichner der Anleihe (Investor) übertragen. Der Investor kauft ein Wertpapier, dessen Verzinsung und Rückzahlung an das Eintreten eines im Anleihevertrag definierten Ereignisses (oder mehrerer Ereignisse) geknüpft sind (z.B. Sturm in Deutschland, Erdbeben in Japan). Durch die Vorabeinzahlung der potenziellen Haftung durch den Investor handelt es sich bei Cat Bonds um eine voll kollateralisierte Deckungsform. Für das investierte Kapital erhält der Investor einen Basiszins (meist eine Geldmarktfondsverzinsung). Für die Übernahme des Verlustrisikos bei Eintritt eines definierten Ereignisses, das den Cat Bond triggert (Trigger, Schaden-Trigger), erhält er zudem eine Risikoprämie. Der Emissionserlös bzw. das bei der Emission erzielte Kapital wird durch einen von der Zweckgesellschaft beauftragten Treuhänder (Geschäftsbank) verwaltet und zur Besicherung des in der Anleihe verbrieften Risikos in Anleihen mit hoher Bonität (bspw. Staatsanleihen) investiert. Die mögliche Verlusthöhe des Investors ist von der individuellen Strukturierung des Cat Bonds abhängig. Üblicherweise reduziert sich das Kapital der Investoren entsprechend der von der Zweckgesellschaft an den Sponsor geleisteten Zahlungen. Nach einem Teilschaden werden der Basiszins und der Risikoaufschlag (nur) auf das verbleibende Kapital bezahlt.
Arten
Unterschieden werden sog.
a) Indemnity Cat Bonds: knüpfen an den individuellen Schaden des Sponsors an.
b) Non-Indemnity Cat Bonds: die Zahlungen basieren auf objektivierbaren, nicht spezifisch auf den Sponsor bezogenen Schadenquantifizierungen. Diese Schadenquantifizierungen können unterschiedliche Ausprägungen haben. Häufig werden geologische oder meteorologische Parameter als Schadenzahlung auslösendes Ereignis (parametrische Trigger) für den Cat Bond definiert (sog. parametrische Cat Bonds). Bei sog. indexbasierten Cat Bonds können auch bestimmte branchenweite Schadenindizes (Index- bzw. Marktschaden-Trigger) den Einsatzpunkt des Cat Bonds determinieren. Bei einem sog. Modelled-Loss Cat Bond werden die Entschädigungszahlungen durch die Modellierung eines Ereignisschadens (sog. Modelled-Loss Trigger) für ein vorab festgelegtes Referenzportfolio bestimmt.
Merkmale
Neben einer Zweckgesellschaft zur Abwicklung der Transaktion ist die Definition des auslösenden Ereignisses (Trigger) als Bezugsgröße ein wichtiges Element bei der Strukturierung eines Cat Bonds. Je näher sich die Bezugsgröße (Trigger) am tatsächlichen Portefeuille des Sponsors orientiert, desto geringer ist das Basisrisiko. Einer Individualisierung der Deckung und damit einer Reduzierung des Basisrisikos stehen die Erfordernisse von Standardisierung und Transparenz zur Reduzierung des Strukturierungsaufwands auf Seiten der Investoren gegenüber.
Ziele
Die Nutzung von Cat Bonds ermöglicht den Aufbau neuer Kapazitäten außerhalb des traditionellen Rückversicherungsmarkts insbesondere für Spitzenrisiken. Aufgrund der Tatsache, dass die Investoren das (Risikodeckungs-)Kapital sofort bei Emission und Zeichnung der Cat Bonds zur Verfügung stellen, kann das Kreditrisiko für die Begünstigten (Sponsoren) erheblich gesenkt werden. Die individuelle Strukturierung ermöglicht es, die Deckung flexibel zu gestalten (z.B. mehrjährig). Die geringe oder nicht bestehende Korrelation zu anderen Finanzmarktrisiken ermöglicht den Investoren einen positiven Beitrag zum Risiko Rendite-Profil ihres Portfolios.