Aktivierungsforschung
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1. Begriff: Richtung der Verhaltenswissenschaft bzw. der Psychobiologie, die sich mit der Messung zentralnervöser Erregungsvorgänge (Aktivierung) des Menschen befasst. Die Aktivierung wird als Grunddimension der Antriebskräfte verstanden.
2. Arten: Es wird von einer tonischen Aktivierung gesprochen, wenn die länger anhaltende Bewusstseinslage (Aktivierungsniveau) gemeint ist, wie z.B. Schläfrigkeit oder Wachheit. Daneben gibt es die phasische Aktivierung (kurzfristigen Aktivierungsschwankungen), die die Aufmerksamkeit und Leistungsfähigkeit des Individuums in bestimmten Reizsituationen steuert.
3. Stärke der Aktivierung: Die Stärke der vorhandenen Aktivierung zeigt an, wie wach, reaktionsbereit und leistungsfähig ein Organismus ist. Bei zunehmender Stärke der Aktivierung steigt zunächst die Leistung eines Individuums an, von einer bestimmten Aktivierungsstärke ab fällt sie wieder (umgekehrte u-Funktion). Als Leistung werden dabei alle im Individuum ablaufenden Vorgänge wie Wahrnehmung, Denken, Lernen, Speichern etc. verstanden. Dieser Zusammenhang wird als Lambda-Hypothese bezeichnet, der jedoch nur für einzelne Abschnitte empirisch belegt ist.
4. Wirkung: Aktivierung fördert oder hemmt die Effizienz, mit der ein psychischer oder motorischer Vorgang abläuft, nicht jedoch Richtung und Inhalt.
5. Messmethoden:
(1) Messung auf der physiologischen Ebene, z.B. Hautwiderstandsmessung;
(2) Messung auf der subjektiven Erlebnisebene, z.B. Aktivierungsskalen, Musterzuordnungsverfahren;
(3) Messung auf der motorischen Ebene, z.B. Beobachtung der Orientierungsreaktion. Physiologische Verfahren sind am besten zur Aktivierungsmessung geeignet, da sie universell geeignet sind und sehr exakt den Grad der Erregung messen.