Direkt zum Inhalt

Arbeitszufriedenheit

Definition: Was ist "Arbeitszufriedenheit"?

Positive (bei Arbeitsunzufriedenheit negative) Einstellung, die aus subjektiven Bewertungen der jeweiligen allg. und spezifischen Arbeitssituationen und der Erfahrung mit diesen resultiert.

GEPRÜFTES WISSEN
Über 200 Experten aus Wissenschaft und Praxis.
Mehr als 25.000 Stichwörter kostenlos Online.
Das Original: Gabler Wirtschaftslexikon

zuletzt besuchte Definitionen...

    Ausführliche Definition im Online-Lexikon

    1. Begriff: positive (bei Arbeitsunzufriedenheit negative) Einstellung, die aus subjektiven Bewertungen der jeweiligen allg. und spezifischen Arbeitssituationen und der Erfahrung mit diesen resultiert.

    2. Die praktische Bedeutung der Arbeitszufriedenheit wird v.a. in ihren Beziehungen zu Motivation, Fehlzeiten- und Fluktuationsquoten, Unfallhäufigkeit, Krankheitsquoten und bestimmten Erkrankungen sowie allg. Lebenszufriedenheit gesehen.

    3. Theoretische Erklärung: Wichtige Impulse für die Arbeitszufriedenheitsforschung gingen von der Herzbergschen Zweifaktorentheorie aus, die zwischen Hygienefaktoren (Verdienst, soziale Beziehungen, Arbeitsplatzsicherheit, physische Arbeitsbedingungen, Betriebspolitik, soziale Leistungen u.Ä.) und Motivationsfaktoren (Anerkennung, Verantwortung, Leistungserfolg, Vorwärtskommen u.Ä.) unterscheidet. Negative Ausprägungen der Hygienefaktoren führen zu Arbeitsunzufriedenheit, während positive Ausprägungen nicht zu Arbeitszufriedenheit führen, sondern lediglich zum Nichtvorhandensein von Unzufriedenheit; diese Faktoren stellen also eine Vorsorgeleistung dar. Motivationsfaktoren wirken motivierend und führen zu Arbeitszufriedenheit.

    Hinsichtlich der Herausbildung von Arbeitszufriedenheit ist von interindividuellen Differenzen auszugehen.

    4. Formen: Angenommen wird, dass Anspruchsniveaus, d.h. Bedürfnisse und Erwartungen an die Arbeitssituation, mit der wahrgenommenen Arbeitssituation verglichen werden; Ergebnis kann sein, dass das Anspruchsniveau steigt, gleichbleibt oder sinkt (Anspruchsanpassung).

    Zu unterscheiden sind entsprechend: a) Progressive Arbeitszufriedenheit: Entsteht, wenn der Vergleich von Anspruchsniveau und Realität positiv ausfällt und in der Folge davon das Anspruchsniveau erhöht wird.

    b) Stabilisierte Arbeitszufriedenheit: entsteht bei positivem Soll-Ist-Vergleich ohne Erhöhung des Anspruchsniveaus.

    c) Resignative Arbeitszufriedenheit: entsteht, wenn bei negativem Soll-Ist-Vergleich ein Gleichgewicht hergestellt wird, indem das Anspruchsniveau gesenkt wird.

    5. Reaktionsmöglichkeiten bei negativem Soll-Ist-Vergleich aber gleichzeitiger Erhaltung des Anspruchsniveaus: a) Konstruktive Arbeitszufriedenheit, bei der aus der subjektiv wahrgenommenen Diskrepanz von Anspruchsniveau und Arbeitssituation die Tendenz zur konstruktiven Veränderung entsteht, was i.d.R. nur durch Arbeitsplatzwechsel und Qualifizierung möglich ist.

    b) Fixierte Arbeitsunzufriedenheit, bei der die wahrgenommene Situation hingenommen wird.

    c) Pseudo-Arbeitszufriedenheit, die auf einer Verfälschung der Situationswahrnehmung beruht.

    Es kann davon ausgegangen werden, dass die Grenzen zwischen den verschiedenen Formen der Arbeitszufriedenheit fließend sind.

    6. Die Ergebnisse empirischer Untersuchungen sind bisher kontrovers und unbefriedigend. Dies liegt an der Komplexität des Konstrukts Arbeitszufriedenheit, in dem soziale und psychische Faktoren einen multivarianten Zusammenhang bilden, und an der Schwierigkeit der Messung von Arbeitszufriedenheit.

    Vgl. auch Arbeit, Entfremdung, Betriebsklima, Motivation.

    Mit Ihrer Auswahl die Relevanz der Werbung verbessern und dadurch dieses kostenfreie Angebot refinanzieren: Weitere Informationen

    Mindmap "Arbeitszufriedenheit"

    Hilfe zu diesem Feature
    Mindmap Arbeitszufriedenheit Quelle: https://wirtschaftslexikon.gabler.de/definition/arbeitszufriedenheit-28618 node28618 Arbeitszufriedenheit node38456 Motivation node28618->node38456 node31465 Arbeit node28618->node31465 node48072 Zweifaktorentheorie node28618->node48072 node35479 Führungsstil node52604 Personalentwicklung node52604->node28618 node54195 Digitalisierung node52604->node54195 node48087 Unternehmen node52604->node48087 node45028 Rentabilität node52604->node45028 node38456->node48072 node45598 Produktionsfaktoren node31465->node45598 node38061 Kapital node31465->node38061 node35183 Hygienefaktoren node35183->node28618 node35183->node35479 node37697 Motivatoren node37697->node28618 node54080 Wirtschaft node54080->node31465 node48480 Taylorismus node48480->node31465 node33168 Führung node33168->node38456 node100360 Influencer node100360->node38456 node48072->node35183 node48072->node37697 node53874 Gamification node53874->node38456 node41169 Lernen node41169->node52604
    Mindmap Arbeitszufriedenheit Quelle: https://wirtschaftslexikon.gabler.de/definition/arbeitszufriedenheit-28618 node28618 Arbeitszufriedenheit node38456 Motivation node28618->node38456 node31465 Arbeit node28618->node31465 node48072 Zweifaktorentheorie node28618->node48072 node52604 Personalentwicklung node52604->node28618 node35183 Hygienefaktoren node35183->node28618

    News SpringerProfessional.de

    Literaturhinweise SpringerProfessional.de

    Bücher auf springer.com

    Sachgebiete