Direkt zum Inhalt

organisationales Lernen

Definition: Was ist "organisationales Lernen"?

bezeichnet den Prozess der Veränderung der organisationalen Wert- und Wissensbasis, um die Problemlösungs- und Handlungskompetenz zu erhöhen sowie den Bezugsrahmen einer Organisation zu verändern.

GEPRÜFTES WISSEN
Über 200 Experten aus Wissenschaft und Praxis.
Mehr als 25.000 Stichwörter kostenlos Online.
Das Original: Gabler Wirtschaftslexikon

zuletzt besuchte Definitionen...

    Ausführliche Definition im Online-Lexikon

    bezeichnet den Prozess der Veränderung der organisationalen Wert- und Wissensbasis, um die Problemlösungs- und Handlungskompetenz zu erhöhen sowie den Bezugsrahmen einer Organisation zu verändern. Im Zentrum steht der Aufbau einer unternehmensspezifischen Wissensbasis, d.h. der Aufbau von Wissen, das von allen Unternehmensmitgliedern geteilt wird. Obschon organisationales Lernen über Individuen und deren Interaktionen erfolgt, ist es nicht der Summe der individuellen Lernprozesse und -ergebnisse gleichzusetzen. Denn einerseits wird nicht alles individuelle Wissen weitergegeben (z.B. aus Gründen der Macht, Angst oder Frustration), andererseits kann durch die Weitergabe von individuellem Wissen neues Wissen entstehen (Synergieeffekte). Je nach Konstellation kann die Summe des individuellen Wissens größer oder kleiner als das organisationale Wissen sein. Bei organisationalen Lernprozessen wird zwischen Single-Loop-Lernen und Double-Loop-Lernen unterschieden (vgl. Abbildung „Basismodell der Lernprozesse“).

    Vgl. auch Wissensmanagement.

    Das Single-Loop-Lernen (auch als Anpassungslernen bezeichnet) entspricht dem angepassten Handeln der Organisation an veränderte Bedingungen des internen als auch externen Umfeldes, das lediglich aus Erfahrungen resultiert. Ungeachtet des neuen Wissens erfolgt hierbei keine nachhaltige Veränderung der organisationalen Werte- und Wissensbasis. Im Gegensatz dazu werden beim Double-Loop-Lernen (auch als Veränderungslernen bezeichnet) bisherige Erfahrungen der Organisation hinterfragt und korrigiert sowie die sich verändernden Bedingungen des internen als auch externen Umfeldes der Organisation neu interpretiert. Beim Double-Loop-Lernen wird somit eine Veränderung der organisationalen Werte- und Wissensbasis vorgenommen. So wird bspw. im Falle eines Hochwassers unter Single-Loop-Lernen verstanden, dass Gegenstände hoch gestellt bzw. eine Etage höher gebracht werden und somit kurzfristig auf die Extremsituation reagiert wird. I.S.d. Double-Loop-Lernen wird die Situation analysiert und nachhaltig, z.B. durch den Bau einer Wasserschutzmauer oder durch den Neubau von Produktions- und Lagerräumen oberhalb der bisherigen Hochwasserpegeln, gelöst, um so für eventuelle weitere Hochwasser gerüstet zu sein. Bei extremer Wärme und UV-Belastung könnte sich z.B. das Single-Loop-Lernen in der Baubranche darin äußern, dass man Sonnenmilch nutzt, anstatt i.S.d. Double-Loop-Lernen z.B. die Arbeitszeiten in den frühen Morgenstunden oder den Abend zu legen. Werden anstatt eine Klimaanlage zu nutzen (Double-Loop-Lernen), mehrere Türen geöffnet, um so kurzfristig bei extremen Temperaturen Durchzug zu schaffen, kann dies als Single-Loop-Lernen verstanden werden. Denn einerseits wird nicht alles individuelle Wissen weitergegeben (Bsp. bezogen auf den Klimawandel: nicht Teil der Unternehmensstrategie; Mitarbeiter sind an Findung und Umsetzung von Anpassungsmaßnahmen nicht beteiligt; der Organisation stehen keine Ressourcen zur Verfügung; generelle Unsicherheit bezüglich des Auftretens und der Auswirkungen), andererseits kann durch die Weitergabe von individuellem Wissen neues Wissen entstehen (Synergieeffekte, die z.B. fehlendes Wissen über den Klimawandel und möglichen Anpassungsmaßnahmen kompensieren; beabsichtigte Anpassungsmaßnahmen an den Auswirkungen des Klimawandels wirken sich auch positiv auf den Klimaschutz aus).

    Mit Ihrer Auswahl die Relevanz der Werbung verbessern und dadurch dieses kostenfreie Angebot refinanzieren: Weitere Informationen

    Mindmap "organisationales Lernen"

    Hilfe zu diesem Feature
    Mindmap organisationales Lernen Quelle: https://wirtschaftslexikon.gabler.de/definition/organisationales-lernen-44058 node44058 organisationales Lernen node47468 Wissensmanagement node44058->node47468 node43780 Single-Loop-Lernen node44058->node43780 node123472 Ambidextrie node44058->node123472 node46658 Reframing node36675 Double-Loop-Lernen node46658->node36675 node28000 Balanced Scorecard node36675->node44058 node36675->node28000 node35160 Effizienz node39624 Innovation node28354 Change Management node99882 Agilität node41169 Lernen node47196 Wissen node53405 Verhalten node27023 Beobachtung node37820 Lerntheorien node37820->node44058 node37820->node41169 node37820->node47196 node37820->node53405 node37820->node27023 node43780->node28000 node43780->node36675 node52673 Soziale Medien node52673->node47468 node50673 Wirtschaftsinformatik node50673->node47468 node123472->node35160 node123472->node39624 node123472->node28354 node123472->node99882 node123472->node47468
    Mindmap organisationales Lernen Quelle: https://wirtschaftslexikon.gabler.de/definition/organisationales-lernen-44058 node44058 organisationales Lernen node47468 Wissensmanagement node44058->node47468 node43780 Single-Loop-Lernen node44058->node43780 node36675 Double-Loop-Lernen node44058->node36675 node37820 Lerntheorien node37820->node44058 node123472 Ambidextrie node123472->node44058

    News SpringerProfessional.de

    Literaturhinweise SpringerProfessional.de

    Bücher auf springer.com

    Sachgebiete