Wagner
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Adolph Heinrich Gotthilf, 1835–1917, deutscher Nationalökonom, lehrte in Wien (1858–1863), Dorpat (1864–1868), Freiburg (1868–1870) und Berlin (ab 1870). Wagner, ein Mitbegründer des Vereins für Socialpolitik (1872) und Kathedersozialist, hat sich v.a. mit finanzwissenschaftlichen Problemen beschäftigt. Von seinen Forschungsergebnissen sind heute noch bedeutsam das Prinzip der fiskalischen Kasseneinheit (die staatlichen Einnahmen und Ausgaben sollen zumindest ideell durch eine Kasse laufen), das Gesetz der wachsenden Staatstätigkeit (und damit der wachsenden Staatsausgaben, Wagnersches Gesetz), die Unterscheidung von fiskalischem Hauptzweck (Einnahmengewinnung für den Staat) und wirtschaftspolitischem Nebenzweck der Besteuerung (z.B. im Gebiet der Sozialpolitik die Umformung der Einkommensverteilung) sowie der Begriff der freien Konkurrenz.
Hauptwerke: „Finanzwissenschaft“, 4 Bde. (1871/1872), sowie „Allgemeine oder theoretische Volkswirthschaftslehre. Erster Theil: Grundlegung“ (1876).