Natur
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Allgemein
Unter Natur wird der Teil der Welt verstanden, der nicht vom Menschen geschaffen wurde, sondern der von selbst entstanden ist. Bei einem engen Begriff ist die Natur der Erde gemeint, die natürliche Umwelt, bei einem weiten die Natur des Kosmos, sodass beispielsweise der Mond und die Sonne zur Natur zu zählen wären. Die Natur wird von den Naturwissenschaften erforscht, die belebte von der Biologie (einschließlich der Ökologie), die unbelebte u.a. von der Physik und von der Geologie. Die Chemie kann sich auf beide Bereiche beziehen. Die belebte Natur wird von Individuen und Arten von Lebewesen gebildet. Am Anfang war die Erde frei von Leben. Dieses begann mit der chemischen Evolution und bildete sich im Zuge der biologischen Evolution weiter aus. Die Artenvielfalt ist vom Hintergrundsterben bestimmt und vom Massenaussterben bedroht. Zum Leben der Individuen gehört i.d.R. der Tod, die Auslöschung geistiger und mit der Zeit körperlicher Zustände. Man spricht von einem Kreislauf der Natur, vom Entstehen und Vergehen.
Natur, Kultur und Technik
Der Natur entgegengesetzt wird die Kultur des Menschen, nicht zuletzt seine Kunst. Dennoch ist und bleibt er Teil der belebten Natur. Er macht aus Landschaften sogenannte Kulturlandschaften und baut Dörfer und Städte sowie Wege, Straßen und Schienen für den Verkehr. Wildtiere werden als Teil der Natur gesehen. Einige Arten können Artefakte anfertigen, etwa als Behausungen, und Verhaltensformen weitergeben. Das Nutz- und Haustier ist mit der Kultur des Menschen verbunden und kann seiner Züchtung entstammen. Der Natur gegenübergestellt wird zudem die Technik, die man als Teil der Kultur auffassen kann. Aus ihr heraus entstehen Geräte, Maschinen und Systeme, die der Beherrschung oder dem Verständnis der Natur dienen. Nur wenige Tiere können Artefakte im Sinne von Werkzeugen hervorbringen und diese dann nutzen. Der Homo faber bezwingt mit technischen Mitteln seine Mitmenschen und seine Umwelt. Die Kulturtechnik der Schrift ermöglicht Literatur und Wissenschaft.
Natur und Wirtschaft
Die Wirtschaft beansprucht und verbraucht Ressourcen der belebten und unbelebten Natur. Sie wandelt diese in Rohstoffe und diese dann gegebenenfalls in Produkte um oder prägt Kulturlandschaften mit. Immer häufiger betreibt sie Raubbau an der Natur. Ökologisches Wirtschaften widersetzt sich diesem Trend und versucht sich an nachhaltigen Formen. Biologische Produkte erfreuen sich großer Beliebtheit, immer mehr auch rein pflanzliche, sodass die Massentierhaltung eines Tages in manchen Ländern zurückgedrängt werden könnte. Naturschutzgebiete dienen dem Schutz vor Besiedlung und Bewirtschaftung. Ein großes Problem sind die Umweltverschmutzung durch Abgase und Abwässer von Industrieanlagen und die Entstehung von Abfall. Insbesondere Plastikmüll vernichtet Leben in Gewässern, lässt Vögel und Säugetiere verenden und Menschen krank werden.
Kritik und Ausblick
Die Naturphilosophie beschäftigt sich mit dem Wesen der Natur, die Umweltethik mit den moralischen Aspekten einer Nutzung und Unterwerfung. Die Tierethik fragt nach den Pflichten des Menschen gegenüber Tieren und nach deren Rechten. Während die Moralökonomie eher die Interessen der Wirtschaft vertritt und allenfalls versucht, diese mit intrinsischen und instrumentellen Werten der Natur zu verbinden, ist die Moralphilosophie weniger in der Ökonomie bewandert, zugleich weniger von ihr abhängig, sodass sie sich z.B. für einen Erhalt der Natur starkmachen kann. Technikethik, Informationsethik und Roboterethik widmen sich den Folgen des Einsatzes von Technik bzw. Informations- und Kommunikationstechnologien und (teil-)autonomen Maschinen. Naturverklärung findet in Esoterik und Religion statt. Ein Schluss vom Sein auf das Sollen gilt als Sein-Sollen-Fehlschluss oder naturalistischer Fehlschluss. Der Mensch muss sich nicht nach der Natur richten. Er sollte aber in angemessener und befriedigender Weise in ihr und mit ihr leben.