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Revision von Sprache vom 30.01.2023 - 22:51

Sprache

Definition: Was ist "Sprache"?

Bei Sprache handelt es sich um Systeme der Kommunikation von Menschen, Tieren und Maschinen. Kommunikation kann als Austausch und Übertragung sowie als Verständigung gedeutet werden. Man unterscheidet zwischen natürlichen und künstlichen Sprachen. Natürliche dienen der Verständigung zwischen Menschen oder zwischen Tieren. Man verwendet Lautsprache (gesprochene Sprache bei Menschen; Laute und Töne bei Tieren) oder visuell umgesetzte Sprache (Gebärdensprache bei Menschen; Tanzsprache, Farbsignale bei Tieren). Beispiele für Einzelsprachen sind Deutsch, Englisch, Französisch und Spanisch. Künstliche Sprachen sind entweder konstruierte Sprachen wie Esperanto, die wiederum der Verständigung dienen, oder formale, die in Mathematik, Logik und Informatik eine Rolle spielen und bei denen es u.a. um die formale Darstellung von Aussagen, den Austausch und die Übertragung von Daten und Informationen sowie die Interaktion zwischen Mensch und Computer (Computersprache) geht.

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    Ausführliche Definition im Online-Lexikon

    Inhaltsverzeichnis

    1. Allgemein
    2. Entwicklung und Hintergrund
    3. Systemzusammenhänge
    4. Dialogsysteme
    5. Technologien und Programme
    6. Wirtschaftliche Aspekte
    7. Kritik und Ausblick

    Allgemein

    Bei Sprache handelt es sich um Systeme der Kommunikation von Menschen, Tieren und Maschinen. Kommunikation kann als Austausch und Übertragung sowie als Verständigung gedeutet werden. Man unterscheidet zwischen natürlichen und künstlichen Sprachen. Natürliche dienen der Verständigung zwischen Menschen oder zwischen Tieren. Man verwendet Lautsprache (gesprochene Sprache bei Menschen; Laute und Töne bei Tieren) oder visuell umgesetzte Sprache (Gebärdensprache bei Menschen; Tanzsprache, Farbsignale bei Tieren). Beispiele für Einzelsprachen sind Deutsch, Englisch, Französisch und Spanisch. Künstliche Sprachen sind entweder konstruierte Sprachen wie Esperanto, die wiederum der Verständigung dienen, oder formale, die in Mathematik, Logik und Informatik eine Rolle spielen und bei denen es u.a. um die formale Darstellung von Aussagen, den Austausch und die Übertragung von Daten und Informationen sowie die Interaktion zwischen Mensch und Computer (Computersprache) geht. Institutionen wie die Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften (Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache) und Unternehmen wie Duden-Verlag (Duden) oder Deutscher Taschenbuch Verlag (Wahrig) halten den deutschen Wortschatz in Wörterbüchern fest. Die Wissenschaft, die sich mit der Sprache beschäftigt, ist die Sprachwissenschaft oder Linguistik. Auch in der Philosophie – insbesondere der Sprachphilosophie – ist Sprache nicht allein Mittel, sondern auch Gegenstand. In der Wirtschaftskommunikation als Fach werden u.a. Grundlagen zur Unternehmenskommunikation gelehrt.

    Entwicklung und Hintergrund

    Über hunderttausende Jahre beherrschten Laute und Töne und die gesprochene Sprache die menschliche Kommunikation. Im 4. Jahrtausend v.u.Z. entstand in Vorderasien die geschriebene Sprache. Die Schrift wurde zum wesentlichen System zur Entfaltung der Zivilisation. Es existieren ca. 7000 Sprachen und unzählige Dialekte, die alle einem natürlichen Sprachwandel unterworfen sind. Man differenziert zwischen toten, ausgestorbenen und gefährdeten Sprachen. Der Weltatlas der gefährdeten Sprachen der UNESCO verzeichnet z.B. Rätoromanisch, Korsisch und Ligurisch. Sprachen sind für die Organisation ein immaterielles Kulturerbe. Zudem kann man sie – insbesondere ihre Schriftsysteme – als Kulturwerkzeuge auffassen. So formt man mit ihrer Hilfe etwa Lyrik und Prosa, worin die Schönheit der Sprache zum Ausdruck kommt. Der Schutz der Sprachen wird ganz unterschiedlich gehandhabt. Während er in Frankreich eine große Bedeutung hat, ist dies in Deutschland, in Österreich und in der Schweiz weniger der Fall. Ingo Meyer schreibt in seinem preisgekrönten Artikel über Gendersprache: "Die Kultusministerkonferenz hat andere Sorgen, der Deutsche Presserat schläft, die Akademie für Sprache und Dichtung scheint mit Dichten vollends ausgelastet, der Dudenverlag will seine Umsätze steigern, der Rat für Rechtschreibung beobachtet." Neue Medien fördern von der Schrift wegrückende Piktogramme wie Emojis ebenso wie Inkorrektheiten im Schriftsprachlichen. Sprachstörungen können gesprochene und geschriebene Sprache betreffen. So treten Stottern als Sprechstörung und eine Lese- und Rechtschreibstörung (Legasthenie) auf.

    Systemzusammenhänge

    Sprache kann als grundlegendes System in einer Gemeinschaft gesehen werden, das Zusammenhänge mit anderen Systemen hat. Ein weiteres grundlegendes System ist die Moral. Deren Sinn und Zweck ist die Regelung des Verhaltens, um es verkürzt auszudrücken. Sprache und Moral sind von Geburt an als Anlagen vorhanden, die dann in der Gruppe entwickelt werden müssen. Wenn dies nicht gelingt, können die Betroffenen nicht oder lediglich bruchstückhaft sprechen oder keine bzw. keine verlässlichen und abgesicherten moralischen Urteile fällen. Weitere Systeme – die sich in der Kultur vor ca. 2000 bis 2500 Jahren herausgebildet haben – sind Politik (Regelung des Zusammenlebens), Journalismus (Vermittlung von Informationen) und Wissenschaft (Erkenntnisgewinn). Wesentlich älter ist die Kunst (Schaffung von Artefakten). Wenn die Moral tief in ein anderes grundlegendes System wie die Sprache eindringt, besteht die Gefahr, dass dieses seine Aufgabe nicht mehr erfüllen kann und auch die anderen Systeme beeinträchtigt. Natürlich hängen Sprache und Moral als Merkmale zusammen, die den Menschen auszeichnen. Zudem kann man Sprache in unmoralischer Weise verwenden, etwa wenn man Einzelpersonen, Randgruppen und Minderheiten beschimpft. Aber der Sinn und Zweck von Sprache ist nicht, moralisch zu sein. Der Moralismus kann zudem direkt auf die anderen Systeme einwirken, wenn sich Wissenschaftler und Journalisten als Aktivisten verstehen bzw. wenn Wissenschaftsfreiheit und Meinungsfreiheit begrenzt werden.

    Dialogsysteme

    Natürlichsprachliche Fähigkeiten spielen eine zentrale Rolle bei Conversational Agents wie Chatbots und Sprachassistenten sowie bei sozialen Robotern, mithin bei Dialogsystemen aller Art. Diese können sowohl geschriebene als auch gesprochene Sprache nutzen. Bei klassischen Chatbots tippt man Text in ein Feld ein und erhält solchen angezeigt. Mit Sprachassistenten spricht man. Mit sozialen Robotern spricht man ebenfalls – einige erlauben zudem die Eingabe von Text über ein Display. Die natürlichsprachlichen Fähigkeiten tragen dazu bei, dass die Artefakte als anthropomorph erlebt werden und intuitiv bedient werden können. Neben der verbalen Kommunikation ist eine Kommunikation über Geräusche und Töne wichtig. Programmiersprachen wie Python oder Java werden für die Erstellung und den Betrieb der Software- und Hardwareroboter benötigt. Erforscht werden bei Dialogsystemen sowohl Stimme und Sprechweise als auch Gesprochenes. Verwendet werden oft weibliche Stimmen, da sie eine hohe Akzeptanz bei beiden Geschlechtern haben. Passend oder unpassend können je nach Kontext kindliche und erwachsene Stimmen sein. Über bestimmte Sprechweisen, wie das Einfügen von Pausen oder Verzögerungslauten, kann man einen realistischeren Eindruck erreichen, wie Google Duplex eindrucksvoll demonstriert hat. In Bezug auf den Inhalt wird immer mehr auf Systeme mit maschinellem Lernen wie GPT-3 bzw. Prototypen wie ChatGPT zurückgegriffen (generative KI).

    Technologien und Programme

    Technologien und Programme können Sprache nicht nur generieren, sondern auch kontrollieren. Die KI-basierte Grammatik- und Rechtschreibprüfung von Microsoft Word beeinflusst den Sprachgebrauch. Erhebliche Schwächen hat sie bei der Zusammen- und Getrenntschreibung. Ein KI-basiertes Lektorprogramm wie DeepL Write verspricht, dass man damit fehlerfrei schreiben kann, wendet jedoch nicht durchgehend die Regeln des Rechtschreibrats an. Vielmehr werden eigene Regeln erfunden oder anhand der Daten falsche Schreibweisen zugelassen. Auch Plattformen wie LinkedIn und Twitter fallen durch eine Fantasiesprache auf, die amtlich nicht fixierte und orthografisch wie grammatikalisch falsche Wörter und Sätze enthält. Damit tragen amerikanische und deutsche IT-Firmen zum Umbau der deutschen Sprache aus ideologischen und marketingtechnischen Gründen bei. Eine Art Google Translate oder DeepL für Tiere schwebt dem Earth Species Project vor. Damit soll eine Verständigung zwischen Menschen und Tieren möglich sein. Man müsste Laute und Töne nicht mehr bloß deuten, sondern könnte das Ausgedrückte direkt übersetzen. Allerdings treten dabei mannigfaltige Probleme auf, die u.a. mit den unterschiedlichen Nerven- und Hirnstrukturen, Sinnesorganen und Bewusstseinszuständen der Lebewesen zusammenhängen.

    Wirtschaftliche Aspekte

    In der Wirtschaft ist Sprache in vielerlei Hinsicht relevant. Man gebraucht Handbücher und Anleitungen in Fabriken und Büros. Man gibt Wissen über gesprochene und geschriebene Sprache von Mitarbeiter zu Mitarbeiter und von Abteilung und Abteilung weiter. Die Unternehmenskommunikation im weitesten Sinne hat mannigfaltige Ausprägungen. Die Marke wird visuell und textuell geprägt (Markenkommunikation). Die Mitarbeiterschaft wird mittels Tone of Voice auf eine gemeinsame und verbindliche Sprache eingestimmt. Kommunikationsrichtlinien und Sprachleitfäden wollen Auftritte in den sozialen Medien (Social-Media-Richtlinien) einhegen und geschlechtergerechte Sprache anregen oder erzwingen. Mit der Werbesprache richtet man sich an potenzielle und bestehende Kunden. Zu Produkten und Dienstleistungen werden Geschichten erzählt (Storytelling), und sie werden mittels geeigneter Aufdrucke, Listen und Zettel beschrieben. Greenwashing und Bluewashing sind z.T. sprachlich vermittelt. Im Wissensmanagement ist eine klare, verständliche Sprache notwendig, ebenso im E-Learning bzw. Digital Learning, wo die Vermittlung von Wissen im Vordergrund steht (was wiederum an die Wissensentwicklung im Wissensmanagement anschließt und wo wiederum Storytelling nützlich ist). In den Medien und von der Politik werden Phänomene wie Inflation und Rezession oder Vorgänge an der Börse in Wort und Bild erklärt. Wirtschaftsverbände nehmen über Newsletter und Publikationen Einfluss, ebenso Verbraucherzentralen.

    Kritik und Ausblick

    Sprache hat zum Siegeszug der Menschheit beigetragen, zur Errichtung von Kultur und Zivilisation, zum gesellschaftlichen, technischen und wirtschaftlichen Fortschritt. Sie hat die Vermessung und Einordnung der Welt ermöglicht, die Unterwerfung der Erde beschleunigt und Umweltverschmutzung und Klimawandel begünstigt. Analphabetismus und Sprachstörungen nehmen in einigen Gegenden zu. Der ideologisch motivierte Umbau des Deutschen führt zu neuen Unsicherheiten und zu einem Verlust an Prägnanz und Präzision. Die Linguistik, die Sprache eigentlich beobachten und untersuchen sollte, gefällt sich in ihren vermeintlich progressiven Ausläufern darin, ihren eigenen Gegenstand zu manipulieren und zu instrumentalisieren. Dem tritt allerdings die klassische Sprachwissenschaft entgegen, wobei sie alte Größe zurückgewinnt, sofern sie nicht im Nostalgischen und Konservatorischen steckenbleibt. Das Nachdenken über Sprache findet nicht nur in Expertenkreisen, sondern in der ganzen Bevölkerung statt. Das Sprachgefühl wird auf die Probe gestellt und im besten Falle gestärkt. Informationsethik und Medienethik nehmen sich der Herausforderungen an, ebenso die Wissenschaftsethik, die eine Beeinträchtigung der Wissenschaftsfreiheit durch Sprachregelungen an Hochschulen erkennen mag. Roboterethik und KI-Ethik fragen danach, wie menschlich oder robotisch bzw. wie männlich oder weiblich Stimmen klingen sollen und wie mit automatisch generierter Sprache – mit Texten, Dialogen und Programmen – zu verfahren ist. Die Wirtschaftsethik – insbesondere die Unternehmensethik – thematisiert, wie Firmen von sprachlichen Eingriffen profitieren und selbst solche verantworten und wie weit Werbesprache gehen darf.

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