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UNCTAD

(weitergeleitet von Handels- und Entwicklungskonferenz der Vereinten Nationen)

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Das Original: Gabler Wirtschaftslexikon

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    Ausführliche Definition im Online-Lexikon

    United Nations Conference on Trade and Development, Welthandels- und Entwicklungskonferenz der Vereinten Nationen; durch Beschluss der UN-Vollversammlung vom 30.12.1964 als ständiges Organ der UN institutionalisierte Weltwirtschaftskonferenz.

    Sitz: Genf.

    Mitglieder (2017): 193.

    Ziele: Förderung der Umstrukturierung des Welthandels zugunsten der Entwicklungsländer und des Handels zwischen den Entwicklungsländern (Collective Self-Reliance). Wegen Überschneidung mit Aufgaben des GATT erfolgt Zusammenarbeit, bes. durch das ITC. UNCTAD hat sich auf den Handel mit Rohstoffen spezialisiert.

    Organe: Alle vier Jahre findet eine Konferenz aller Mitgliedsländer statt. Ständiges Organ zwischen den Konferenzen ist der Rat für Handel und Entwicklung. Dazu kommen Hauptausschüsse für verschiedene Fragestellungen (z.B. Rohstoffe, Schifffahrt, Technologietransfer u.a.). Das für die Verhandlungen bisher übliche Gruppensystem (A: Entwicklungsländer, B: Westliche Industrieländer, C: Volksrepublik China; D: Sozialistische Länder Osteuropas) existiert seit UNCTAD VIII nur noch fragmentarisch. UNCTAD-Resolutionen haben nur empfehlenden Charakter; Entwicklungsländer verfügen über die Stimmenmehrheit.

    Bisherige Aktivitäten: UNCTAD I (Genf 1964) forderte Sonderbehandlung der Entwicklungsländer im GATT. UNCTAD II (Neu-Delhi 1968) schlug ein allg. System der Abschaffung von Zollpräferenzen vor. UNCTAD III (Santiago de Chile 1972) forderte Sonderbehandlungen für Entwicklungsländer mit Strukturproblemen und eine bessere Vertretung im IWF. UNCTAD IV (Nairobi 1976) verabschiedete das integrierte Rohstoffprogramm. UNCTAD V (Manila 1979) forderte einen Abbau nicht-tariflicher Handelshemmnisse. UNCTAD VI (Belgrad 1983) behandelte die Probleme der Entwicklungsländer während der weltwirtschaftlichen Rezession. UNCTAD VII (Genf 1987) betonte die Eigenanstrengungen der Entwicklungsländer und forderte die Unterstützung der Industrieländer und der multilateralen Organisationen. UNCTAD VIII (Cartagena/Kolumbien 1992) brachte wegen des Endes des Ost-West-Konfliktes eine offenere Diskussion mit zunehmender Konvergenz in Grundauffassungen zwischen Industrieländern und Entwicklungsländern im Hinblick auf eine stärkere marktwirtschaftliche Orientierung. UNCTAD IX fand 1996 in Midrand/Südafrika statt. Dort wurde eine Umstrukturierung beschlossen: Fünf der neun Abteilungen in Genf wurden aufgelöst; die Zahl der Ausschüsse von sieben auf drei verkleinert. Pragmatische Ansätze standen im Vordergrund. UNCTAD X wurde im Februar 2000 in Bangkok abgehalten; zentrales Thema waren Entwicklungsstrategien in einer interdependenten Welt. UNCTAD XI fand im Juni 2004 in Sao Paulo/Brasilien zum Thema Steigerung des Wirtschaftswachstums und wirtschaftlicher Entwicklung durch Zusammenwirken von nationaler Entwicklungsstrategie und Globalisierung statt. Während UNCTAD XII im April 2008 in Ghana wurden die Möglichkeiten und Herausforderungen der Globalisierung im Hinblick auf Enwicklungsfragen diskutiert.

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