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Marshall

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Das Original: Gabler Wirtschaftslexikon

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    Ausführliche Definition im Online-Lexikon

    Alfred, 1842–1924, engl. Nationalökonom, der nach einem Studium in Cambridge in Bristol, Oxford und seit 1885 bis zu seinem Rücktritt 1908 in Cambridge lehrte. Marshall gehört mit Smith und Keynes zu den Nationalökonomen, die in der Geschichte des Faches den größten Einfluss ausgeübt haben. Er ist der Begründer und das Haupt der Cambridge-Schule, in der die Klassik mit der modernen Wirtschaftstheorie verbunden ist. Seine bekanntesten Schüler sind Pigou, sein Nachfolger in Cambridge, und Keynes. Marshalls Hauptwerk „Principles of Economics“ (1890), an dem er zwei Jahrzehnte gearbeitet hat und das nur der erste Band einer fünfbändigen Gesamtdarstellung sein sollte, ist zu seinen Lebzeiten in acht Auflagen erschienen. Für viele Jahre war es die Bibel der Ökonomen in der Englisch sprechenden Welt. Sie enthält eine Reihe von Konzepten - wie die Ceteris-Paribus-Annahme, die „repräsentative Firma“, die Konsumentenrente und die Elastizität –, die theoretisches Gemeingut geworden sind. Marshall war ein glänzender Mathematiker und darin seinen Zeitgenossen Jevons, Walras und Barone weit überlegen. Dennoch vermied er mathematische Ableitungen im Text und verbannte sie in Anhänge, wohingegen er zur Veranschaulichung von der grafischen Darstellung regen Gebrauch machte. Marshall war ein origineller Denker hohen Grades, was durch die späten und zögerlichen Publikationen seiner Ausarbeitungen manchmal verkannt wird. So hat er - unabhängig von Jevons - das Marginalprinzip entdeckt und die klassische Lehre durch die Konzepte von Grenznutzen und Grenzkosten erweitert (Neoklassik). In der Außenhandelstheorie entwickelte er eine geometrische Analyse zur Bestimmung des Gleichgewichts und der Voraussetzungen für Leistungsbilanzverbesserungen bei einer Abwertung (Marshall-Lerner-Bedingung). Intellektuell fühlte sich Marshall dem klassischen Dreigestirn Smith, Ricardo und Mill, sowie Cournot und Thünen verpflichtet. Von den Zeitgenossen bewunderte er Clark, während er den Werken von Jevons, Menger, Walras und Pareto nur wenig Interesse entgegenbrachte. Marshall war ein hervorragender Kenner der Dogmengeschichte und des zeitgenössischen, bes. auch des sozialistischen Schrifttums.

    Weitere Werke: „The Early Economic Writings of Alfred Marshall, 1867–1890“ (1977), die Whitaker herausgegeben hat, sowie „Industry and Trade“ (1919) und „Money, Credit and Commerce“ (1923).

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